Österreichische Adipositas Gesellschaft
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Österreichische Adipositas Gesellschaft

Abstractpreise 2013

Im Rahmen der 14. Jahrestagung der Österreichischen Adipositas Gesellschaft vom 19. bis 19. Oktober 2013 auf Schloss Seggau wurden heuer gleich zwei Abstractpreise, dotiert mit je 500 Euro, verliehen. Mit dem vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützten Abstractpreis für Martina Moik wurde eine Arbeit prämiertt, die sich den Zielen des Nationalen Aktionsplans Ernährung widmet. Der zweite Abstractpreis der Österreichischen Adipositas Gesellschaft ging an Alexander Jais.

Moik Martina (ehemals Galler), BSc, MSc, arbeitet als Diätologin im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention, in der Grazer Gesundheitseinrichtung Josefhof, der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau. Mit ihrer Arbeitsgruppe hatte sie das Abstract „Unterschiede im Ernährungsverhalten von Beschäftigten der regelmäßigen Wechselschicht im Vergleich mit dem unregelmäßigen Schichtdienst am Beispiel der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau“ eingereicht.
Schichtarbeiterinnen und -arbeiter haben andere Ernährungs- und Lebensgewohnheiten als Menschen mit Tagarbeit. Dieses divergente Verhalten äußert sich in einem höheren Risiko für Adipositas und in weiterer Folge für Diabetes mellitus. Die Arbeit untersucht, ob die Dauer sowie die Art des Schichtdienstes (regelmäßige Wechselschicht und unregelmäßiger Schichtdienst) einen Einfluss auf das Ernährungs- bzw. Gesundheitsverhalten von SchicharbeiterInnen haben. Mittels Online-Befragung erfolgte die Datenerhebung zum  Gesundheits- und Ernährungsverhalten, der Zufriedenheit im Schichtdienst und dem Stressempfinden von zwölf Schichtarbeiterinnen und 207 Schichtarbeitern der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau in Österreich. Die Ergebnisse dieser Befragung zeigen, dass die im Schichtdienst gearbeiteten Jahre einen Einfluss auf die Körperzusammensetzung haben. So ist der höchste Anteil an Präadipösen (49,4 %) in der unregelmäßigen Schicht, mit „20 Dienstjahren und länger“ zu finden. In der Gruppe der regelmäßigen Wechselschicht finden 26,3 % der Befragten nicht die Möglichkeit, Beruf und gesunde Ernährung zu vereinbaren. In der Gruppe unregelmäßiger Dienst halten 34,6 % dies für unmöglich. Als Ursache hierbei sehen 19,2% die Arbeitszeit und führen die fehlende Zeit für Pausen (25 %) als Hauptgrund an. 43,4 % der Befragten würden sich ein Angebot zur Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten im Schichtdienst wünschen und dieses auch nützen.  Schichtarbeit beeinflusst das Ernährungs- und Gesundheitsverhalten negativ. Empfehlungen zur Ernährung im Schichtdienst sind laut Literaturrecherche vorhanden, laut Befragung aber wenig bis nicht bekannt. Ernährungsempfehlungen müssen individuell angepasst werden.

Martina Moik
Foto: Martina Moik
(Copyright: privat)

Alexander Jais studierte Biomedizin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und ist seit 2009 in der Arbeitsgruppe von Ass.-Prof. Univ.-Doz. DDr. Harald Esterbauer (Klinisches Institut für Labormedizin, Medizinische Universität Wien) als PhD-Student wissenschaftlich tätig.
In der Arbeit „Der selektive Verlust von Hämoxygenause-1 in Makrophagen schützt Mäuse vor Adipositas, Diabetes und Fettleberentwicklung“ befassen Jais und seine Arbeitsgrupe sich mit der Rolle der Hämoxygenasen in Adipositas und Diabetes. Hämoxygenasen katalysieren den Abbau von Häm, einem potentiell schädlichen Prooxidans. Die induzierbare Isoform Hämoxygenase-1 (HO-1) ist integraler Bestandteil der zellulären Stressantwort und spielt v.a. in Makrophagen eine wichtige zytoprotektive Rolle. Zahlreiche Studien haben Makrophagen als Bindeglied zwischen Fettleibigkeit und Inflammation identifiziert. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen eines selektiven Verlustes von HO-1 in Makrophagen auf die Entwicklung von Adipositas und Diabetes im Mausmodell zu untersuchen. Die selektive Deletion der HO-1 in Makrophagen erfolgte mittels eines konditionalen HO-1 Knockout-Mausmodells (MacHO; HO-1fl/fl X Lysozym-Cre). Die Mäuse wurden über einen Zeitraum von 18 Wochen mit einer Fettdiät (60% kcal aus Fett) gefüttert. Überraschenderweise sind MacHO Knockoutmäuse vor Adipositas-induzierter Insulinresistenz und hepatischer Steatose geschützt. Metabolische Tests zeigten eine signifikant verbesserte Glukosetoleranz, niedrigere Plasma-Insulinwerte und eine verminderte Insulinresistenz. Histologische Untersuchung zeigten kleinere Adipozyten und ein signifikant reduziertes enzündliches Infiltrat im Fettgewebe. FACS-Analysen der stromal-vaskulären Fraktion des perigonadalen Fettgewebes bestätigten die signifikante Reduktion pro-inflammatorischer Makrophagen. Zusammenfassend zeigt die Untersuchung, dass der selektive Verlust von HO-1 in Makrophagen Mäuse vor der Entwicklung von Adipositas, Diabetes und Leberverfettung schützt.

Alexander Jais
Foto: Alexander Jais
(Copyright: privat)

 


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